Am letzten Sonntag starteten die U20-Ligen des Bezirksverbandes, wobei sich die Garchinger Perspektive im Vergleich zum Vorjahr deutlich verändert hatte.
Unser erstes Team, nun also in der höchsten Spielklasse, traf in der ersten Runde auf die Konkurrenz aus Haar. Daniel spielte mit Eröffnungsvorteile einen schönen Sieg heraus und erzielte die Führung. Doch Denis, dachte in seiner Partie an einer Stelle, an der er großen Vorteil erringen konnte, in die falsche Richtung des Brettes, und verlor wenig später nach einem kleinen Versehen. Maik kam in seinem ersten Auftritt im ersten Team ziemlich unter die Räder, sein Gegner ließ keine Gnade walten. So spielte nur noch Jason, wohl die längste Partie des Tages, hatte diese aber jederzeit im Griff und konnte damit das Mannschaftremis zum Auftakt sichern.
Unser zweites Team erwischte dagegen einen Fehlstart. Gegen die zweite Garnitur von Haar gab es eine 0:4-Klatsche, die vielleicht zu hoch ausfiel. Justus zumindest hatte schon eine Figur mehr, als er einen Fernangriff auf seine Dame übersah. In der Folge kombinierte er noch mit viel Phantasie, aber es war nichts mehr zu retten. Ricarda fand sich in der Eröffnung in unbekanntem Terrain nicht zurecht, so daß es Stück für Stück bergab ging. Max fand ebenfalls keinen Zugriff auf den aus seiner Sicht ungewohnten Aufbau des Gegners, seine Bemühungen führten zu taktischen Versehen ohne jegliche Kompensation. Alex schließlich ging in einer Abwicklung eine Figur verloren, danach schob der Gegner den Punkt souverän über die Ziellinie.
Das neu formierte dritte Team war an diesem Tag ein reines Mädchen-Team. Zu einem gelungenen Auftakt reichte es aber erstmal nicht. Zumindest Liana hatte aber durchaus Siegchancen, achtete dabei aber zu wenig auf die eigene Königssicherheit. Katja sammelte ein Menge taktischer Ungenauigkeiten an, die zu einem zügigen Untergang führten. Tanmayi übersah vor lauter Mitschreibestress leider, den Gegner einzügig mattzusetzen, er das gleiche bei ihr wenige Züge später nicht. Alina spielte überhaupt ihre allererste Partie auf diesem Niveau und mit Mitschreiben, so zahlte sie auf dem Brett etwas Lehrgeld, aber das ist noch allen am Anfang so gegangen.
Nach einer Runde hatten wir also eine Bilanz von 2 aus 12, danach konnte es nur noch aufwärts gehen.
Team 1 kam nun gegen die Erste von Sendling zum Zug. Nun präsentierte sich unser Quartett hellwach. Jason genügte neben anderen positiven Stellungsmerkmalen vor allem eine offene Linie um die gegnerische Stellung einzudringen und die Aufgabe zu forcieren. Daniel nutzte eine Öffnung in der gegnerischen Rochadestellung zum finalen Schlag. Denis mühte sich in ausgeglichener Stellung lange gegen vereinfachende Abtausche, die ihn in ein ungünstigeres Endspiel gezwungen hätten. Stattdessen wartete er lange genug, bis die Lage sich in Richtung eines absolut remislichen Turmendspiels gewandelt hatte. Dort griff der Gegner beim Turmtausch fehl, das entstandenen Bauernendspiel verwertete Denis souverän. Am längsten spielte Maik, der im Mittelspiel eine Figur ergatterte und diesen Vorteil in einen zwar langwährenden aber lockeren Triumph verwandelte. 4:0 – damit sind wir sogar Tabellenführer!
Ebenfalls in Rollen kam nun unser zweites Team. Justus musste nach frühem Figurengewinn zwei feindliche Freibauern bekämpfen, griff sich dann aber den ganzen Punkt. Ricarda kam in der Eröffnung vom rechten Weg ab und verlor später eine Qualität, vermochte sich aber aus eingezwängter Stellung so viel Luft zu verschaffen, daß sie einen überraschenden Mattangriff erfolgreich abschließen konnte. Max spielte eine sehr lange Partie, behielt aber die ganze Zeit die Konzentration auf höchstem Level, was den Gegner Stück für Stück an den Rand drängte und schließlich besiegte. Alex griff mit Weiß zu einem gewagten Eröffnungsexperiment, in dessen Wirren beide Spieler den Überblick verloren, doch der schwarze Spieler war zuerst Matt. Also auch hier 4:0, eine schöne Wiedergutmachung für die erste Runde.
Schließlich kam auch unser drittes Team zu einem Erfolgserlebnis. Liana verwertete in sehr offener und scharfer Stellung ihren Vorteil sehr überlegt zu einem vollen Punkt. Katja dagegen stand schon nach wenige Zügen mit dem Rücken zur Wand, doch ein Lucky Punch namens Grundreihenmatt bescherte ihr einen unerwarteten Punkt. Tanmayi verpasste leider, eine in der Eröffnung zweizügig angebotene Dame mitzunehmen und geriet später selber in materiellen Rückstand, wovon sie sich nicht mehr erholen konnte. Alina ließ sich von ihrem Gegner unglücklicherweise zum Schnellspielen verleiten, in Kombination mit mangelnder Erfahrung ein Grund für eine schnelle Niederlage, aber genau dafür sind wir ja dort – spielen, Erfahrungen sammeln, lernen. Nach einem 2:2 stehen wir zumindest nicht im Tabellenkeller – und selbst wenn, wäre unser Ziel immer noch erreicht!
Alles in allem haben wir also mit der weiten Runde die Bilanz noch auf 12 aus 24 verbessern können. Nebenbei eine Menge gesehen, gelernt und erfahren, und zu guter letzt war vielleicht für manche vielleicht die Stunde Tandem zum Schluß noch das allerbeste am Tag :-)