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Unentschieden gegen Aschheim

Samstag, 19 März 2016 13:50

Am Freitag (18.3. stimmt nicht ganz, in Wirklichkeit dauerte der Kampf bis zum 19.) spielten wir gegen die Schachgemeinschaft Aschheim/Feldkirchen/Kirchheim. Deren 1. Mannschaft war etwas stärker als letzte Saison aufgestellt, es war also kein 7-1-Sieg für uns wie ebenda zu erwarten. Aber dass es so spannend werden würde, hatte wohl keiner erwartet.

 

Womit verbindet man Namen wie Niccolo Paganini und Anne-Sophie Mutter? Genau: Sie sind/waren große Meister im Spielen der Geige. Da können wir natürlich nicht mithalten. Doch manchmal erweisen wir uns als wahre Virtuosen, wenn es ums vergeigen geht. So auch ich (Jason) an Brett 1, der ebendies bereits in der Eröffnung bewerkstelligte. Glücklicherweise hatte mein Gegner im Laufe des Mittelspiels zu viel Angst vor Gegenspiel, sodass ich die Stellung langsam verbessern und im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern ausgleichen konnte. 0,5-0,5!

 

 

Kurz davor war Simon an 2 fertig geworden. Er war auch etwas schlechter aus der Eröffnung gekommen und hatte im resultierenden Mittelspiel Läufer- gegen Springerpaar, jedoch mit zahlreichen Schwächen in der eigenen Stellung.

Diese konnte sein Gegenüber jedoch nicht entscheidend ausnutzen, sodass man sich alsbald auf remis einigte. 1-1!

 

 

Dummerweise verlor nun David an 4. Er war auch etwas schlechter aus der Eröffnung gekommen und versuchte kurz darauf, ein gegnerisches Baueropfer durch Annahme zu widerlegen. Dieses erwies sich jedoch wider Erwarten als korrekt: 1-2!

 

Nun lagen wir also zurück und es war am auf Gewinn stehenden Daniel (Brett 8), wieder auszugleichen. Dies gelang ihm auf souveräne Art und Weise, wie genau habe ich nicht mitbekommen. Aber dafür gibt´s die Partie :-). 2-2!

 

 

Gregory, unser Mannschaftsführer an 3, verlor in der Eröffnung, die ihm nicht zu liegen schien, einen Bauern, sodass sein Gegner im Angriff war. Den führte er aber zu ungenau aus, sodass unser Mann ihn mit einer taktischen Linienunterbrechung austricksen konnte. Leider verpasste er die Gelegenheit, mit einem geschickten Zwischenzug die Initiative zu übernehmen. Letztendlich einigte man sich in etwas schlechterer Stellung für Gregory, der zwar einen Weniger-, aber entfernten Freibauern hatte, remis. Es waren auch noch jeweils Turm und gleichfarbige Läufer vorhanden. 2,5-2,5!

 

Die Spannung steigt... Nachdem die vorderen Bretter also nichts rausgeholt haben, ruhte die Hoffnung auf den Brettern 5, 6 und 7.

 

Hier sah es überall gut aus. Doch es kam anders.

Zuerst verlor Günther (Brett 6) unerwartet trotz Mehrqualität. Er hatte im Mittelspiel etwas seltsam gestanden (viele Figuren auf der Grundreihe), konnte sich aber irgendwie materiellen Vorteil sichern. Hierbei hatte er jedoch mit einem freien a-Bauern des Gegners zu kämpfen, der einfach durchlief! 2,5-3,5!

 

Es sah aber immer noch nach einem Mannschaftssieg für uns aus. Jan (Brett 5) stand in einem Endspiel mit Mehrbauer und Springer gegen Läufer auf Gewinn, und Christian (Brett 7) hatte gute Chancen auf Angriff. Doch es kam schon wieder anders.

 

Jan, der die ganze Partie über besser gestanden hatte, opferte einen Bauern. Er übersah jedoch einen gegnerisches Zwischenschach, und der Bauer war kompensationslos verloren und mit ihm die Partie. Hiermit war der Mannschaftssieg der Gegner so gut wie abgehakt. Nichtsdestotrotz lohnte es sich, Christians Partie anzuschauen.

 

Dieser war in eine messerscharfe Stellung geraten, nachdem sein Gegner mit seinem König zu dessen Schutz zum Damenflügel gewandert war und beide Spieler ihren Teil dazu beigetragen hatten die etwas verkeilte Bauernstruktur aufzubrechen. Als Christian, von seinen Bonussekunden lebend, ums Überleben kämpfte, was ihm zunächst aufgrund ungenauen gegnerischen Spiels gelang, warf ich einen Blick auf Jans Brett.

 

Und was war das? Sein Gegner hatte es "vergeigt", wie man so schön sagt und was, wie ich am Anfang bereits angemerkt habe, uns gar nicht so selten passiert! Er hatte zwar noch einen Bauern gewonnen (einen von Jans verdoppelten g-Bauern), jedoch zum Preis seines Freibauern auf der d-Linie, dem eigentlich entscheidenden Faktor. So entstand eine Stellung mit f- und g-Bauer für Schwarz und g-Bauer für Weiß, was bei der hier ausreichenden Nähe des verteidigenden Königs und der Materialverteilung Springer gegen Läufer remis ist. 3-4!

 

Jetzt musste nur noch Christian gewinnen, um das Unentschieden sicherzustellen. Dies kann am besten durch eine Partie illustriert werden:

 

 

4-4! Was für ein spannender Kampf zum Auftakt der zweiwöchigen Osterpause!

Mit diesem Resultat sind unsere ungeschlagenen Schachfreunde von der SG Aschheim/Feldkirchen/Kirchheim, die in sich Bestform befinden, an der Tabellenspitze gelandet. Wir sind Dritter, da lässt sich sicher noch was ändern :-)

 

Hiermit kann ich nur noch allen schöne Ferien und frohe Ostern wünschen!

Und viel Glück wünsche ich auch dem Großteil der Garchinger Schachfreunde in Karlsruhe :-)