An Brett 1 konnte allerdings Justus seine Negativserie nicht stoppen. Um einer ungeliebten Eröffnung auszuweichen, streute er ein paar Züge ein, die seine Stellung rapide verschlechterten. Als er dann auch noch mitten in die Zielrichtung der massiven gegnerischen Figurenaktivität hineinrochierte, ließ Weiß sich nicht zweimal bitten. Das Matt war selbst durch Hergabe von Material nur kurzzeitig aufzuhalten.
Ricarda spielte am zweiten Brett ein sehr schöne Partie, die uns später noch beschäftigen wird...
Mit seinem Gegner an Brett 3 kam Maik nicht ganz klar. Dessen eher passive Eröffnung versuchte er mit den falschen Mitteln auszunutzen, und provozierte dabei einen Angriff auf seine eigene Dame, der ihn Material kostete. Der Gegenangriff auf den weißen König war dann zwar enerigsch vorgetragen, aber nicht mehr von Erfolg gekrönt.
Die Überraschung des Abends gelang Max. Gegen seinen 450 Punkte stärker notierten Gegner kam er mit besser Stellung aus der Eröffnung, und machte sich sogleich Richtung schwarzem Herrscher auf. Dieser unterschätzte das Vorhaben gründlich, indem er einen uninetressanten Bauern der eigenen Königssicherheit vorzog. Wenig später schon gab er auf, da Matt oder entscheidender Materialverlust keine angenehme Wahl offen ließen.
Am atrraktivsten war das Geschehen an Brett 5. Liana gewann im 12. Zug mit der Dame Turm Nr. 1 auf h1, im 14. Zug mit dem Springer Turm Nr. 2 auf a1. Allerdings standen nun die einzig beiden entwickelten Figuren in den Ecken, während Weiß mit Dame und Läufer den noch unrochierten König ins Viser nahm. Dieser war glücklicherweise letztendlich nicht zu erlegen, so daß nach Ende der Schachgebote endlich der weiße Monarch anzugreifen war. Dies kostete den Gegner weiteres Material und damit die Partie.
Zum ersten Mal spielte Alexander, Max' Bruder, am sechsten Brett in der MMM. Auch hier ging es wild zur Sache, beide Seiten bedienten sich frühzeitig am gegnerischen f-Bauern, und so standen die beiden Heerführer schon früh unter Beschuss. Unser Spieler führte dabei die etwas schärfere Klinge, so daß er am Ende den ganzen Punkt einheimste.
Zurück zu Brett 2. Ricarda spielte die längste Partie des Abends, welche aber auch die kürzeste hätte sein können, wenn sie in Zug 8 das Matt in 3 gesehen hätte... aber Materialgewinn war auch gut. In der Folge konnte sie mit viel Aufmerksamkeit gegenüber den Ideen des Gegners immer wieder Material vom Brett nehmen, so daß sie nach 35 Zügen in einem Endspiel Turm plus sieben Bauern gegen Läufer und vier Bauern stand. Doch beim scheinbar entscheidenden Schlag übersah sie, daß der Gegner unter Läuferopfer seinen letzten Trumpf, einen weit vorgerückten Bauern, ins Ziel bringen konnte. Plötzlich waren es Turm und vier Bauern gegen Dame und zwei Bauern. Bitter, denn das Endspiel danach war nicht zu retten, da auch auf seiten der Turmpartei extrem schwer zu spielen. Schließlich ging der Turm aufgrund eines entsandenen schwarzen Freibauern verloren. Doch dann geschach das unglaubliche. Der König des Gegners nahm vier Züge Anlauf um den letzten weißen Bauern zu schlagen, und damit Patt zu setzen!
Damit wurde es doch noch ein Mannschaftssieg, Gratulation an alle Beteiligten!
Weiter geht es nächste Woche Freitag bei Tarrasch - vielleicht läuft es da ja weiterhin so gut!