Jochen fuhr ein schnelles Schwarzremis ein: Aus der Eröffnung mit hauchdünnem Nachteil gekommen, befragte er seinen Gegner in Form eines Remisangebots nach einer Stellungsbeurteilung. Diesem war hauchdünn dann doch zu dünn, und die beiden konnten sich aufs Zuschauen konzentrieren. Und da gab es alsbald auch Positives zu sehen: Chris hatte seinen Gegner sorgfältig eingeschnürt. Fast volles Brett, und als sich sein Gegner gerade auf eine leidenvolle stundenlange Massage eingestellt hatte, beendete Chris den Spaß auch gleich wieder mit einem brutalen Läufereinschlag auf f7. Benno legte unmittelbar nach: Rollende Zentralbauern sind einfach eine feine Sache, und wenn noch vor dem 30. Zug ein weißer Bauer auf e7 auftaucht, muss irgendwas bei Schwarz schiefgelaufen sein ... 2,5:0,5, und schon wurden schlechte Erinnerungen an den letzten Mannschaftskampf wach, in der wir eine ähnlich gute Ausgangslage hatten.

Diesmal aber ließen wir nichts anbrennen: Haralds Partie endete fast schon traditionell Remis, auch wenn eventuell zwischendrin sogar ein bisschen mehr für ihn drin gewesen wäre. Fast zeitgleich punktete auch Alex: Er hatte zunächst seine Gegnerin systematisch überspielt,  ließ sie dann aber noch mal mitspielen - unter anderem durch eine eingestellte Qualität. Macht nichts, dachte er sich frech in seiner ersten Zweitligapartie überhaupt und gewann die Partie einfach souverän ein zweites Mal. 4:1 hört sich als Zwischenstand sehr schön an, vor allem, weil Thorsten zu diesem Zeitpunkt schon mit zwei Türmen gegen Dame ein sicheres Remis in der Tasche hatte. Aber da geht mehr, postulierte er und trat umgehend den Beweis an.

Damit ließen sich auch die beiden Schlussniederlagen verschmerzen: Roland konnte aus der Eröffnung heraus einen Bauern mitnehmen, aber es gelang ihm in der Folge nicht, das Spiel zu beruhigen. Am Ende sah er sich im Endspiel mit einem Springer gegen einen guten Läufer konfrontiert. Wer Roland kennt, weiß, welche "Freude" ihm diese undankbare Verteidigungsaufgabe gemacht hat ... Elena hatte frühzeitig einen Bauern für Königsangriff gegeben, es gelang ihr aber nicht, dies auch am Brett nachzuweisen. Im Endspiel wehrte sie sich noch lange zäh, aber auch hier waren zwei Läufer der Springer-Läufer-Kombination einfach zu überlegen.

Damit haben wir die rote Laterne abgegeben und spielen das nächste Mal gegen Leipzig, einen weiteren direkten Konkurrenten. Geht da noch was?!