Wir waren diesmal (fast) alle pünktlich. Nur einer kam wenige Minuten zu spät. Ich spielte an Sechs und staunte nicht schlecht, als da ein „Ersatzmann“ mit der zweitbesten DWZ von 2114 Platz nahm. Sendling brachte einen Schnitt von 2046 (gemeldet 2017), wir von 2030 ans Brett. Das war Motivation genug. Aber der Reihe nach.
Wir hatten diesmal unseren Jugendlichen Jason Brozio dabei, der bereits durch gute Ergebnisse in den anderen Mannschaften auf sich aufhorchen ließ. Auch er bekam es mit einem „Ersatzmann“ (DWZ 1932) zu tun. Leider kam er mit Schwarz nicht sehr gut aus der Eröffnung heraus, so dass im Mittelspiel zuerst eine Figur und dann der König dran glauben mussten. Madame schaute ihrem Gemahl bedächtig von a8 zu. Aber es war sicher eine gute Erfahrung. Ich habe in dem Alter noch nicht in der Bezirksliga gespielt. Danke!!
Nun war es an der Reihe des Mannschaftsführers, den Ausgleich wiederherzustellen. Mein Gegner griff forsch an, wählte einen unorthodoxen Aufbau in Caro-Kann und stand kurze Zeit später ... schlecht - noch dazu mit Weiß. Seine Figuren tummelten sich am Königsflügel, Meine hatten die schwarzen Felder am Damenflügel unter Kontrolle. Allerdings hatten wir lang rochiert. So sah er sich gezwungen zuerst eine Qualität herzugeben, danach drei Bauern. Da war es ihm arg leid, diese miese Stellung weiterzuspielen und er gab auf.
Es folgten drei Remisen von Georg, Gerhard und Volker. Im Nachhinein wieder genau die richtige Entscheidung diese Partien zu remisieren. Zu dem Zeitpunkt stand Wolfgang schon sehr gut bis „auf Gewinn“, Philipp eher verdächtig mit 3-4 Bauern für die Figur aber offenem König und … Marcus spielte noch. Oder soll ich sagen Mister 100 % auf Brett 1.
Wolfgang fing dann schön die Dame des Gegners, der die ganze Partie über seine Läufer nicht entwirren konnte. Dann war da auch gleich Schluss und wir lagen 3,5:2,5 in Führung. Bei Philipp sah es nun etwas düsterer aus. Für den vierten Bauern bei Figurminus gab es zuerst eine Qualität und dann bei erzwungenem Damentausch noch einen Turm obendrauf – allerdings für den Gegner. Philipp kämpfte mit zwei Minustürmen weiter.
Es war dann an der Zeit für Marcus' Auftritt. Zuerst hat er für vier Bauern eine Figur „geopfert“. Die dabei entstandenen verbundenen drei Zentrumsbauern haben dann die ganze Stellung beherrscht. Zwei, drei Bauernzüge mit dem e-Bauern haben dann auch den gegnerischen f-Bauern, Springer und König niedergestreckt. Läufer und Dame sahen von der a-Linie aus in stiller Bewunderung zu. Der Gegner sah nach der Zeitkontrolle nur kopfschüttelnd auf die Trümmer seiner Stellung und gab dann auf. SIEG!
Leider musste Philipp seine Stellung dann aufgeben. Es wäre auch zu vermessen gewesen, wenn da noch was gegangen wäre. 4,5:3,5 gewonnen.
Fazit: Wir (10 MP, 30 BP) führen nun die Bezirksliga vor Roter Turm (9/25) an und werden uns in der nächsten Runde begegnen. Der Rest der Liga ist im Abstiegskampf – wenn auch der eine mehr, der andere weniger. Bei 3-4 Absteigern hat Sendling als dritter 5 Mannschaftspunkte, Unterhaching als Letzter 2 und der drittletzte 3 Mannschaftspuntke. Das wird noch sehr heiß in den letzten beiden zentralen Runden.
Wir wünschen der Zweiten am 12.4 im Finale dahoam VIEL GLÜCK! Da bin ich sicher dabei.