An Brett 1 konnte Claus Pitschka mit der von ihm gewählten Caro-Kann-Verteidigung den recht ambitionslosen Vortrag seines Gegeners problemlos ausgleichen und nach 20 Zügen eine völlig ausgeglichene Partie erreichen, in der im Gewinnsinne für beide Parteien nicht viel zu erreichen war. Die Punkteteilung wurde besiegelt. Nach 2 Stunden: 0,5:0,5. Doch alle anderen Partien dauerten dann zwischen 3 1/2-4 1/2 Stunden. Zunächst mußte Roland Guttenberg an Brett 8 seine kreativ geführte Partie verloren geben. In Gewinnstellung war der Überblick schwer, nachdem es der Dame seines Gegners gelungen war seinen König ins Freie zu treiben und diesem dort den Garaus zu machen. Dem wäre jedoch ein Schlupfloch offen gestanden, was in der Nervenschlacht allerdings untergegangen war. Schade um die gute Partie. Den Ausgleich konnte ich (Manfred Gradwohl) an Brett 6 sicher stellen. Ich ließ mich auf das Löwenthal-Abspiel meines Gegners in der von ihm gewählten Sizilianischen Verteidigung ein und wählte eine Variante, in der ich anrüchigerweise auf d6 einen Bauern rauben kann. In der Folge bekam mein Gegner sicher ausreichende Kompensation für den Bauern, aber nach und nach konnte ich meine Stellung konsolidieren und in ein Endspiel mit Mehrbauern gelangen. Zu meiner Überraschung tauschte mein Gegner alle Figuren vom Brett, das entstandene Bauernendspiel war dann jedoch völlig hoffnunglos für ihn. Somit: 1,5:1,5. An Brett 5 konnte Volker Wittke mit aktivem Figurenspiel die Schwächen im eigenen Lager ausgleichen und schien die Initiative zu übernehmen. Doch sein Gegner konnte die Partie mit durch gefährliche Drohungen gegen Volkers König im Lot halten. Als sich nach der Zeitnotphase der Rauch verzogen hatte war bei gleichen Material ein remisliches Endspiel auf dem Brett. Remis und Zwischenstand: 2,0:2,0. An Brett 7 ging Lucas Niewerth ins Risiko, nachdem er ausgangs der Eröffnung ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt hatte. Doch der Plan, durch Aufgabe des hängenden Bauernzentrums mit aktivem Figurenspiel in die gegnerische Postion einzudringen war nicht ausreichend. Sein Gegner konnte die meisten Figuren tauschen, nachdem er den Mehrbauern zurückgegeben hatte und die Endstellung war nicht mehr zu gewinnen. Stand: 2,5:2,5. Eine blitzsaubere Partie gelang Sven Schindler an Brett 2. Sven wählte mit Weiß die Englische Eröffnung und konnte mit einem Scheinopfer nach einer Unaufmerksamkeit seines Gegners nicht nur dessen Zentrum, sondern auch noch einen Bauern einheimsen. In aller Ruhe verstärkte Sven seine Position, das in einem Turmendspiel mündete, das nicht zu halten war. Wir waren in Front! 3,5:2,5! Doch dieser Vorsprung sollte nicht lange halten. Elias Wunderlich an Brett 4 wählte mit den weißen Steinen die Alapin-Variante gegen die Sizilianische Verteidgung seines Gegners. Diesem gelang es, die Position am Damenflügel erheblich unter Druck zu setzen, das Elias durch Gegenspiel am Königsflügel auszugleichen versuchte. In einem ziemlich undurchsichtigen Handgemenge konnte sein Gegner die sagenhafte Beute von drei Leichtfiguten und einem Turm für die gegebene Dame machen, was natürlich viel zu viel war und ziemlich zügig in die Niederlage von Elias führte. Also: 3,5:3,5. Damit hing das Schicksal des Kampfes vom Ausgang der Partie von Richard Schneider an Brett 3 ab, Dessen Gegner wählte das Rossolimo-Abspiel, das nicht ohne Gift ist, gegen den von Richard aufs Brett gebrachten Sizilianer. Nachdem sich die Partie positionell langsam auf die Seite des Gegners zu neigen drohte, ging Richard am Königsflügel zum Bauernsturm über. Zwischenzeitlich wurde für den Angriff auch eine Qualität ins Geschäft gesteckt. aber um den Angriff zu überleben, mußte Weiß die Dame geben. In der Endabrechnung hatte er nun 2 Türme gegen Richards Dame, die nicht nur immer auch Dauerschach drohte, sondern auch eine gedeckten Freibauern unterstützen konnte. Diese Position war seinem Gegner dann seinerseits zu heikel, so daß er eine Remisfortsetzung wählte. Endstand: 4,0:4,0! Man kann wirklich sagen, daß dieser Mannschaftskampf mal wieder spannend war bis zum Schluß. Ende Februar seht uns nun der Ausflug ins Allgäu zu den Schachfreunden Kempten ins Haus.
Garching 3 4:4 Dillingen
1 Pitschka 2107 1/2 Nuber 2231
2 Schindler 2174 1-0 Lederle 2157
3 Schreiner 2108 1/2 Billing 2198
4 Wunderlich 1980 0-1 Giss 1991
5 Wittke 2046 1/2 Bäuml 2034
6 Gradwohl 1957 1-0 Bauer 1856
7 Niewerth 1929 1/2 Richtmann 1897
8 Guttenberg 1842 0-1 Kapfer 1818
TABELLE Runde 5
1 Bayern 4 8-2 20,5
2 Dillingen 6-4 21,0
3 Marktoberdorf 6-4 20,5
4 Garching 3 5-5 21,0
5 Rochade Augsburg 5-5 21,0
6 MSC 3 5-5 20,0
7 RT Altstadt 4-6 21,0
8 Kempten 4-6 20,5
9 SF Augsburg 2 4-6 16,5
10 Sendling 3-7 18,0